STADTTEILZENTRUM HANNOVER-STÖCKEN

Nominierung / Soziale Quartiersentwicklung

Beschreibung

Alle unter einem Dach Das Stadtteilzentrum ist ein offenes, soziales und inklusives Haus. Diversität im Zusammenhalt ist ein Anliegen, dem es sich verpflichtet zeigt. Vier Dachlaternen markieren sichtbar die Einrichtungen unter dem gemeinsamen Dach. Die Eingeschossigkeit ermöglicht jedem den Zugang zu den integrierten Einrichtungen. Die Funktionen werden vom Foyer erschlossen. Hier reagiert das Haus feingliedrig in seiner Ausrichtung, um die stattfindenden Aktivitäten nach Außen abzubilden und für die Anliegen des Gebäudes und seiner NutzerInnen zu werben. Haupteingang und Stadtteilladen orientierten sich zum Markt, der in funktionaler und gestalterische Verbindung mit dem dem Gebäude Quartiersmittelpunkt ist. Der großzügig verglaste Saal sowie das Leckerhaus sind nach Süden gerichtet.

Ziel

Jeder soll sich an allen Aktivitäten im Herzen des Stadtteils beteiligen. Dafür steht das neue Gebäude, dessen städtebaulicher und architektonischer Ausdruck prägend für das Quartier ist. Ein freundliches, offenes Haus gliedert den Ort und formuliert schlüssig nutzbare Bereiche, ein spannendes und kommunikatives Haus geleitet den lebendigen Stadtraum ins Innere und kommuniziert mit dem Stadtteil durch seine bauliche und funktionale Organisation. Räume überraschen und regen an, das Haus mit Ideen und Leben zu füllen. Ein besonderes, nicht aufdringliches, ein zurückhaltendes, nicht langweiliges, ein anregendes, nicht lautes Gebäude schenkt dem Stadtteil ein Wahrzeichen und den Menschen ein herzliches und engagiertes Quartier. Ein Haus, welches das Engagement seiner Nutzer zum Ausdruck bring

Herausforderungen

Anlass für die Maßnahme war, neben allgemeiner baulicher und gestalterischer Mängel rund um den Stöckener Marktplatz, der drohende Wegfall des Freizeitheims aufgrund gravie¬render Mängel. Im Rahmen des Stadtteilumbaus wurde erreicht: die Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Marktplatz und Vorplatz, die Belebung durch Raum für Aktivitäten und Orte zum Verweilen, die Verbesserung der Gestaltung von Verkehrsräumen, die Schaffung von sozialen Kontakt- und Treffpunkten, der Erhalt und die Entwicklung der Nahversorgung u.a. als Kristallisationspunkt des Alltagslebens, die Stärkung und Unterstützung von Kooperationen zwischen den Agierenden, die Förderung des gemeinsamen Handelns von öffentlichen und privaten Beteiligten.

Kooperationen

Für die Öffentlichkeit und Interessierte bot die Teilnahme an regelmäßigen Sitzungen der Kommission Sanierung Stöcken eine Beteiligungsplattform. Seit der Entscheidung für das Projekt ist Partizipation wichtiger Bestandteil. Alle Maßnahmen basieren auf der umfassenden Beteiligung von direkt Betroffenen im gesamten Stadtteil, für die hier ein zentraler Bereich geschaffen wurde. Kinder und Jugendliche haben z.B. in diversen Formaten Wünsche zur Umgestaltung des Spielplatzes eingebracht. Die Beteiligung und Kooperation der betroffenen Bevölkerungsgruppen erfolgt auf Grundlage einer Beteiligungskultur, die seit 2008 entwickelt wurde und fortlaufend weitergeführt wird. Ein Projekt, entstanden durch engagiertes Miteinander städtischenr Institutionen, Planerteams, Anwohner*innen und Betreibern.

Mehrwert

In der Gebäudetiefe des eingeschossigen, ebenerdigen Baus, werden durch die markanten Dachlaternen zusätzliche solare Einträge erzielt, die das Gebäude natürlich erwärmen und belichten. Auch entfalten die Dachlaternen durch die Erhitzung der Luft eine Kaminwirkung und können somit die verbrauchte Luft nach aussen befördern. Öffentliche Bauten prägen unseren Alltag. Sie definieren das Erscheinungsbild sowie die öffentliche Wahrnehmung und Atmosphäre einer Kommune. Damit stellen sie bedeutende Qualitätsanker im baukulturellen Kontext dar. Hier entsteht durch die Aufwertung der Umgebung gemeinwohlorientierter Gewinn für die Gesellschaft. Sowohl im Gebäude als auch im Quartier. Die Summe ergibt mehr als seine Teile. Es profitiert die Gemeinschaft. Ein Haus offenes und flexibles für Alle.

Besonderheit

Das Stadtteilzentrum ist ein Projekt, das durch intensiv moderierte partizipatorische Prozesse hohe Akzeptanz bei den Nutzerinnen und Bürgern erlangt hat. Es zeichnet sich durch seine helle, freundliche Atmosphäre und das Zusammenspiel verschiedener Materialien aus, die eine niedrigschwellige und offene Gestaltung ermöglichen. Besonders hervorzuheben ist die Umsetzung der Grundsätze von Gender-Mainstreaming, Null-Barriere und inklusiver Teilnahme für jung und alt, die durch den Verzicht auf Treppen und die flexiblen Zugänge zum Ausdruck kommen. Das Stadtteilzentrum ist ein demokratisches und einladendes Haus. Das Besondere des Projekts liegt in der intensiven Einbeziehung der Stadtteilöffentlichkeit und der Einrichtungen, die gemeinsam ein neues inhaltliches Konzept entwickelt haben.