Lindgens-Areal, Köln Mülheim

Anerkennung / Urbanes Flächenrecycling

Beschreibung

Das gemischte Quartier auf dem alten Industrieareal erzeugt ein enges Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten in denkmalwerten Hallen und attraktiven Neubauten. Das künftige Nutzungsspektrum für 300 Arbeitsplätze reicht von Künstlerateliers, einer Kantine, einem Grillfachgeschäft über Loftbüros bis hin zu Veranstaltungshallen, Gastronomie und kleinen Läden. In enger Nachbarschaft entstehen 350 Wohnungen in öffentlich gefördertem Wohnungsbau, Miet- und Eigentumswohnungen sowie modernes Loftwohnen.

Ziel

Ziel ist es, den besonderen Charakter der Fabrikanlage aus dem 19. Jahrhundert zu bewahren und durch moderne Architektur und Freiraumgestaltung angemessen zu ergänzen. Zudem soll ein echtes Stück Stadt entstehen, das sich durch eine enge Nachbarschaft und ein breites Spektrum von Arbeitsplätzen und Wohnformen auszeichnet. So soll aus einen ehemals abgeschlossenen alten Industriestandort ein lebendiges und urbanes Quartier entstehen, das Wohnen und Arbeiten lebenswert miteinander verbindet.

Herausforderungen

Die besondere Herausforderung bestand in der Hochwassergefährdung der rheinseitigen Grundstücke westlich der Hafenstraße. In Anlehnung an die historischen Transportbrücken über die Hafenstraße konnte eine Erschließung der Bauten im Hochwasserfall sichergestellt werden ohne den Retentionsraum zusätzlich einzuschränken. Diese innovative und zugleich ortsspezifische Lösung zeigt einen beispielhaften Ansatz, Bauten im Überschwemmungsgebiet hochwasserangepasst zu realisieren.

Kooperationen

Die Neuausweisung eines Mischgebietes im Bebauungsplan war nur durch eine enge Abstimmung und einen intensiven Entwurfsprozess zwischen Architekten, Stadtplanern und Ämtern zu erreichen. In einem iterativen Verfahren mussten die unterschiedlichen Nutzungsbausteine immer wieder in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht und auf Verträglichkeit untereinander geprüft werden. Nur so konnte ein trag- und zukunftsfähiges Mischgebiet entstehen, das auch umsetzbar ist.

Mehrwert

Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe des Mülheimer Hafens direkt am neugeschaffenen Freiraum-Korridor des Rheinboulevards. Der Mehrwert des Projektes liegt in der Öffnung des ehemals geschlossenen Industrieareals für die Bevölkerung. Quer durch das Gelände werden öffentliche Wege geführt, die den Bewohnern der angrenzenden Quartiere einen direkten Zugang zum Rhein ermöglichen. Darüber hinaus beleben die neuen Nutzungen, insbesondere das Wohnen und die Läden die angrenzenden Nachbarschaften.

Besonderheit

Das Besondere des Projektes stellt der hohe Anteil an erhaltener Bausubstanz dar. In Kombination mit dem Altbestand waren keine gängige Standardlösungen sondern nur maßgeschneiderte Neuentwicklungen möglich. So wurde in der Phase der Bebauungsplanaufstellung ein zeitaufwändiger Planungsprozess mit detaillierten (Bestands-)gebäudebezogenen Entwürfen erforderlich, um die Nutzungsoptionen der Altbausubstanz auszuloten und Bezüge für die neuen Bausteine im Hinblick auf Mischungsanteile zu erhalten.