Lennepromenade Iserlohn-Letmathe

Anerkennung / lebenswerter Freiraum

Beschreibung

Die Lennepromenade ist ein ca. 1 km langes Teilstück des Radweges der LenneSchiene entlang der Lenne zwischen Schmallenberg und Iserlohn mit einem knapp 200 m langen Promenadenabschnitt, der den Bürgern hier erstmals den ungehinderten Zugang zum Wasser ermöglicht. Wichtigste Teile der Lenne- promenade sind der Lennebalkon, der einen wettergeschützten, südorientierten Ort am Wasser sowie mit der Lennegalerie einen Ausstellungsort schafft und die Lenneterrassen mit einem Kanuanleger und einem noch in Planung befindlichen Café.

Ziel

Das zentrale Ziel des Projektes Lennepromenade besteht nicht nur in der Aufwertung eines Flussufer- abschnittes an der LenneSchiene, sondern im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung in der städte- baulichen und landschaftsräumlichen Verbindung der beiden Stadtteile Letmathe und Genna durch die neugestalteten Ufer der Lenne. Die ehemals durch Ingenieurbauwerke und Uferdickichte verstellten Bezüge zur Lenne werden durch neue Wege zum Wasser freigelegt und so den Bürgern von Letmathe und Genna sowie Besuchern auf der Lenneroute zugänglich gemacht.

Herausforderungen

Der Un- oder Nicht-Ort des Projektgebietes wurde durch den Bau der Lennepromenade zu einem über- raschend neuen und attraktiven öffentlichen Raum entwickelt. „No Place to go“ war also das Thema oder die Herausforderung des Entwurfs im Spannungsfeld sehr anspruchsvoller Rahmenbedingungen. Wo lange Zeit dunkle, unzugängliche Resträume unterhalb einer befahrenen Verkehrstrasse lagen, werden sich in Zukunft Kinder tummeln, ältere Bewohner mit Rollatoren bewegen oder Radfahrer auf ihrer Route durchs Lennetal gerne Rast machen.

Kooperationen

Unter dem Dach der Regionale 2013 Südwestfalen wurde das übergeordnete Projekt LenneSchiene mit acht beteiligten Kommunen aus der Taufe gehoben.
Neben dieser ungewöhnlichen interkommunalen Kooperation war es notwendig, das (Einzel-)Projekt Lennepromenade transdisziplinär zu entwickeln. Städtebauliche, landschaftsplanerische, ökologische, wasserbauliche, ingenieurtechnische, verkehrsplanerische und kulturtechnische Themen mussten von den Beteiligten auf allen Handlungsebenen im Projekt gestalterisch so zusammengeführt werden, dass keine Bruchlinien zwischen den unterschiedlichen Fachgebieten erkennbar werden.

Mehrwert

Mit dem Bau der Lennepromenade als der Teil der LenneSchiene soll auch einer negativen Entwicklung entgegengewirkt werden. Der Mehrwert des Teilprojektes Lennepromenade und des Gesamtprojektes LenneSchiene bemisst sich auch und vor allem darin, junge Menschen in der Region zu halten und darüber hinaus touristische Anreize für das Lennetal in die angrenzende Metropolregion des Ruhrgebietes zu vermitteln. Mit der Attraktivität des Projektes wird auch für die Orte Iserlohn Letmathe und Genna sowie für die Region geworben, um die lokale und regionale Wertschöpfung zu verbessern.

Besonderheit

Die Stadt Iserlohn hat sich mit der Lennepromenade auf einen schwierigen, ästhetisch schwer zugängli- chen Ort eingelassen, den viele im Bestand als Zumutung empfunden haben. Das Projekt geht aber noch einen Schritt weiter. Es erfindet und gestaltet das Lenneufer nicht nur neu, son- dern bietet auch eine Plattform für die Menschen vor Ort und ihre Besucher, um sich zu treffen und zu re- den. Mit der Lennegalerie, einem Ausstellungsort entlang der Lennepromenade, kontinuierlich wechselnd und unterschiedlich bespielt, wird die Möglichkeit zur Kommunikation in besonderem Maße gefördert.