Kooperatives Verfahren Parkstadt Süd

3. Platz / Urbanes Flächenrecycling

Beschreibung

Das Verfahren setzt neue Maßstäbe für die komplexe Verzahnung von Planungsverfahren und Beteiligung. Im Zuge der Entwicklung einer Transformationsfläche (115 ha) im linksrheinischen Süden (Köln) wurde eine Reihe von Veranstaltungs- und Werkstattformaten konzipiert: Ideen und Vorstellungen zu einer zukunftsfähigen Parklandschaft und urbanem Stadtquartier wurden zwischen Planungsteams und Akteuren vor Ort verhandlungsfähig. So wurden Entwurfskonzepte von fünf Planungsteams durch rege Beteiligung mit Hinweisen der Stadtgesellschaft zielführend angereichert.

Ziel

Der Prozess sollte dazu genutzt werden, die städtebaulich-freiraumplanerische Planungsaufgabe mit den lokalen Bedürfnissen und Themen zu qualifizieren. Kein vor- oder nachgeschaltete Beteiligung, sondern der rechtzeitige Austausch stand im Vordergrund. Neue Möglichkeiten der Teilhabe für das gesamte Planungsverfahren sollten entwickelt werden. Durch Dialog auf Augenhöhe zwischen Stadtgesellschaft, Politik, Experten aus dem Begleitgremium und den Planungsteams sollte eine Haltung zur Parkstadt Süd erfolgen, die zum Ort passt und höhere Akzeptanz erzeugt.

Herausforderungen

Die Verzahnung fachlicher Planungsaufgaben mit der Expertise lokaler Akteure bildet eine wichtige Voraussetzung, um „Community Ownership“ von Planungsergebnissen herzustellen. Hierfür ist erforderlich, aufeinander aufbauende und ergebnisorientierte Formate im Verfahren umzusetzen. Besondere Herausforderung dabei war, nicht nur Bürgerinitiativen und Interessensgemeinschaften, sondern ein breites Spektrum an Stakeholdern und Akteuren einschließlich Sportvereinen, Unternehmen, freien Kulturträgern, Immobilienwirtschaft, Schulen, etc. zu erreichen.

Kooperationen

Die Zwischenschritte der Arbeit von Planungsteams wurden transparent und auf Augenhöhe kommuniziert. Durch Formate zum Ideenaustausch konnte Wissen und Kritik gesammelt, geprüft und professionell in den Entwürfen zusammengeführt werden. Zusätzliche Plattformen wie der Ideenmarkt, ermöglichte verschiedenen Akteuren der Stadtgesellschaft eigene Projekt- und Nutzungsideen zu präsentieren. Planungsteams waren aufgefordert, Aussagen zu treffen, wie diese im Umsetzungsprozess von Park und Quartier eine Rolle spielen können.

Mehrwert

Das Verfahren war ein lernendes Testfeld für die Stadt Köln mit Modellcharakter: Es zeigt, wie durch frühzeitige Beteiligung eine bedarfsgerechte und glaubwürdige Planungsstrategie gelingen kann. Ausdruck davon ist eine gebietsbezogene Zielvereinbarung und Spielregeln für den Planungsprozess zwischen Verwaltung, Politik, Stadtgesellschaft und Planern. Im Dialog wurden Konzepte erarbeitet, die ein lebendiges Quartier im öffentlichen Interesse bevorzugen. Damit wurde eine solide Basis für weitere Teilhabe und Qualifizierung der Planungsergebnisse gelegt.

Besonderheit

„Beteiligung ist hier nicht nur Krampf und Kampf, sondern macht richtig Spaß“. Diese verbreitete Rückmeldung zeigt, dass es gelungen ist, komplexe Planungsthemen beteiligungsfähig zu machen. So konnte die Aufgabenstellung für die Planungsteams sowie Prüfaufträge zu Nutzungsqualitäten und Standorten im laufenden Verfahren mit der Stadtgesellschaft konkretisiert werden. Neben Städtebau und Freiraum galt der Nutzungsmischung und einer etappenweisen Umsetzbarkeit hohe Aufmerksamkeit. Projektideen der Stadtgesellschaft wurden mitbedacht und exemplarisch verortet.