Fuggerei NEXT500

2. Platz / Soziale Quartiersentwicklung

Beschreibung

Die Zukunft der Fuggerei als Idee für die Welt. Fuggerei NEXT500 Ab dem 23. August 2021 feiern wir einen neuen großen Gedanken für die Zukunft: Ziel sind Fuggereien der Zukunft in der ganzen Welt. Vor 500 Jahren legte Jakob Fugger fest, dass die Fuggerei »in ewig Zeit« bestehen soll. Seine Nachfolger bekamen den Auftrag, stets alles Nötige für ihren Fortbestand zu tun und sie möglichst auch zu »mehren« - heute würde man von entwickeln sprechen. Zudem errichtete Jakob Fugger seine Siedlung »in exemplum«, also zum Vorbild. Drei gute Gründe, um gerade jetzt der Welt eine neue Idee zu präsentieren. Den Auftrag der Fuggerei weiter zu entwickeln und sie als Vorbild für soziale Innovation global zur Wirkung bringen – das ist der Inhalt und das Ziel von Fuggerei NEXT500.

Ziel

So gibt es bereits Commitments für eine Fuggerei in Litauen mit dem Schwerpunkt „Pflege“ sowie eine Fuggerei in Sierra Leone, die gezielt Frauen und Mädchen stärken soll. In Augsburg selbst könnte eine weitere Fuggerei entstehen, die den Schwerpunkt „Bildung“ hat. In der Verbindung mit bezahlbarem Wohnen im urbanen Raum würde diese Fuggerei zwei Schlüsselthemen unserer Gesellschaft verknüpfen. Der Bedarf in Augsburg ist da. Ziel ist es nun, interessierte Bürger als Stifter oder Stiftergemeinschaft für dieses Projekt zu gewinnen.

Herausforderungen

Die Kernideen der Fuggerei sind offen für eine zeitgemäße Auslegung. Sie können auch heute und an anderen Orten zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen und soziale Heimat verwirklichen. Das ist die Idee von der »Fuggerei der Zukunft«. Eine »Fuggerei der Zukunft« soll Antworten auf sieben Herausforderungen geben, die in sehr vielen Gesellschaften relevant sind: Selbstbestimmung und Würde stärken, Nachhaltigkeit erzeugen, Humanistische Werte garantieren, Spiritualität erzeugen, Sicherheit geben, Lebensraum schaffen und Bedürftigkeit meistern.

Kooperationen

Als Partner von » Fuggerei NEXT500« entwickelt MVRDV eine modulare Fuggerei-Architektur, die weltweit einsetzbar ist. Die einzelnen Elemente können individuell angepasst werden und sollen so die sieben globalen Herausforderungen auf architektonischer Ebene ein Stück weit bewältigen.

Mehrwert

Vom 6.5 bis 23.5 2022: Spektakulärer Pavillon auf dem Augsburger Rathausplatz. Fünf Wochen lang wird das gemeinsam mit dem weltweit renommierten Rotterdamer Architekturbüro MVRDV entwickelte Bauwerk seine Türen für das Publikum öffnen. Der kühne Entwurf ist eine Hommage an eine Fuggerei-Hauszeile, aber modern interpretiert und inszeniert. Die 500-jährige Geschichte verpflichtet natürlich auch zu Nachhaltigkeit. So stammt das Material für den Holzbau aus den Fuggerschen Stiftungswäldern, aus deren Ertrag sich der Erhalt der Fuggerei zum Großteil finanziert. Ein Besuch des Pavillons ist nicht nur für Kultur- und Architekturtouristen ein Muss – das fünfwöchige Programm spricht auch alle an, die sich an aktuellen Debatten über zentrale gesellschaftliche Herausforderungen beteiligen möchten.

Besonderheit

Der Fuggerei-Code als gemeinsame Leitlinie Die Vision von »Fuggereien der Zukunft« wird durch die Zusammenarbeit der Fuggerschen Stiftungen mit internationalen Partnern realisiert. Die Idee: Stifter in aller Welt können ihre persönliche Idee sozialen Handelns mit den Kerngedanken der Fuggerei verbinden. Diese Kerngedanken sind im Fuggerei-Code zusammengefasst, der für das 500-jährige Stiftungsjubiläum erstmals formuliert wurde. Dieser Code macht das »Geheimnis« der Fuggerei aus und unterscheidet sie von anderen Stiftungen und auch von anderen Sozialsiedlungen. Der Fuggerei-Code ist so formuliert, dass er auch in Zukunft gelten kann. Er schreibt den alten und erfolgreichen Kern des Stifterwillens fort, ist aber offen genug für eine moderne und zukunftsfähige Auslegung.