Beschreibung
Die FreiRaumStation öffnet Leerstände für kreative, kulturelle und innovative (Nach-)Nutzungskonzepte und verwandelt diese in Potenzialräume. Die FRS ist nicht ein nur ein Zwischennutzungsprojekt, sie verzahnt den ungenutzten Raum mit Menschen und Ideen, verändert die Perspektiven & Haltungen, führt Menschen zusammen, koordiniert & begleitet den damit verbundenen Veränderungs- und Dialogprozess vor Ort. Beteiligungsformate mit unterschiedlichen Akteuren im Stadtraum konnten dabei umgesetzt und die Entwicklung von langfristigen Projekten prozessorientiert begleitet werden. Die FRS akquiriert, vermittelt zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Immobilieneigentümern und begleitet alle durch den neuen Transformationsprozess aus Leerstandsmanagement, Standortkommunikation und Beteiligung.
Ziel
Die FRS öffnete bisher insgesamt 10 brachliegende und ungenutzte Flächen aus kommunalem, privatem Eigentum. Davon befinden sich 7 Fläche in der Zwischennutzung und Verstetigung. Wir konnten die Eigentümer, die Verwaltung und Stadtgesellschaft zum Mitmachen und Mitgestalten motivieren und konnten neues Leben in die Leerstände bringen. Neue Nutzungen und Angebote wurden erprobt und verstetigt: Fotoworkshop, Konzerte im Glashaus,Aufnahmen im Tonstudio oder in die Mitmach-Floristikwerkstatt. So ist ein Gewächshaus ein neuer Kulturort, ein Sportladen eine Quartierswerkstatt und ein Schuhgeschäft ein Multifunktionaler Ort mit einer PopUp Bar. Die Eigentümer profitieren von der erhöhten Sichtbarkeit der Leerstände, sie erstrahlen im neuen Glanz. Es konnte ein Handlungsstrategie entwickelt werden
Herausforderungen
Der schwerwiegende sichtbare Leerstand ist multifaktoriell begründet. Sei es der Wegzug von jungen Menschen, der demographische Wandel oder die gleichzeitige Veränderung von Arbeitsstrukturen. Leerstand ist in diesem Sinne als Symptom für fehlende Aktivität verstanden werden, dem Ursachen und Wirkungslogiken dieser spezifischen Stadt zugrunde liegen. Fehlende Dialog- und Beteiligungskultur führten zu Unverständnis und Frust zwischen Verwaltung und Stadtgesellschaft. Funktionsverlust, Mangel an Nachfrage und Tristes in der Stadt dehnte sich aus. Die nächste Phase des Leerstands sind vollständig leerstehende Häuser und damit ausstehende Reparaturen und fehlende Investitionen. Wenig Kenntnisse über alternative Nutzungsmöglichkeiten und deren Wirkung auf die Atmosphäre waren vorhanden.
Kooperationen
Wir haben mit der Verwaltung, der lokalen Politik und Institutionen zusammengearbeitet. Die Raumstipendiatinnen wurden z.B. durch die Ehrenamtsberatung, dem Gründungszentrum und der IHK bei individuellen Fragen unterstützt. Zudem ist die FRS eines von vier bundesweiten Praxisprojekt im Forschungsprojekt AMuRaKK der Universität Bonn und dem Forschungspartner des IfLS (Institut für ländliche Strukturforschung). Hier wird die Rolle von Akteursnetzwerken und Multifunktionalen Räumen aus Kunst und Kultur sowie deren Auswirkung auf den Strukturwandel im ländlichen Raum erforscht. Auch die lokalen Gewerbetreibenden wurden in Angebote der Raumstipendiaten sowie in unsere offenen DialogRäume einbezogen.
Mehrwert
Es ist großartig zusehen, dass sich neue zivilgesellschaftliche Initiativen und Zusammenschlüssen gegründet wurden. Die Nutzungskonzepte wurden mit weiteren Ideen aus der Stadt angereichert, die Selbstwirksamkeitserfahrung hat einen sehr positiven Effekt für die Stipendiaten, Sie nehmen Einfluss auf die Nachbarschaft und bieten neue Kontakt- und Bewegungsmöglichkeiten. Innerhalb der Verwaltungen und Stadtgesellschaft ist ein Haltungswechsel zu spüren. Vorhandene Unternehmen werden zu neuen und eigenen Ideen inspiriert, um das gemeinsame Ziel – eine lebenswerte Innenstadt gestalten, zu erreichen. Ruhende Vereine kommen wieder ins Tun und Bringen sich mit ein. Die Standorte haben durch die begleitende Berichterstattung mehr Bekanntheit erlangt, was Nachfrage und Ansiedlung beeinflusst.
Besonderheit
Klassische Vermarktungsmaßnahmen, wie das Inserieren auf Immobilienportalen oder die Vermarktung durch lokale Immobilienmakler, haben keinen gewünschten Erfolgt gebracht. Durch die FRS wurde ein Forum für Eigentümer und Nutzern gebildet. Wir schaffen nachhaltige Strukturen, die das Leerstandsmanagement maßgeblich beeinflusst. FRS ist Transformator und schafft Reallabore im städtischen Raumgefüge. Sie ist Katalysator für freie Raumressourcen, kreative Erlebnisräume und für gemeinwohlorientierte Nutzungskonzepte. Leerstände sind Potenzialflächen und offen für alle, die bereit sind Räume neu zu denken. Sie fordern hohes Engagement und die fördern Engagement. Die Immobilieneigentümer profitieren von der erhöhten Sichtbarkeit der ungenutzten Räume und werten diese auf. Wir setzen auf Impulse!