„Schatz, wir müssen reden!“

2. Platz / Soziale Quartiersentwicklung

Beschreibung

Auf dem brachliegenden Gelände einer ehemaligen Werkstatt und gegenüber Düsseldorfs wohl buntester Straße mit Hausbesetzer*innen-Historie – der Kiefernstraße – entsteht im engen Dialog mit der Nachbarschaft, der Planwerkstatt 378, ein Mixed¬Use Quartier. Verschiedene Nutzungsarten wie Wohnen, Gewerbe und Kreativszene werden im neuen Quartier unmittelbar aufeinandertreffen. Sozial-geförderter Wohnungsbau, möblierte Apartments, sowie Büros, Community Flächen und ein dezidierter Bereich für die ansässige Künstlerszene werden das zukünftige Quartier Cube Central 378 mit Leben füllen. Der Mittelpunkt des Quartiers bildet das öffentlich zugängliche “Grüne Herz“, welches sowohl die soziale als auch die ökologische Nachhaltigkeit im Projekt fördert.

Ziel

Aus dem einstigen Herz der Düsseldorfer Eisenproduktion ist ein Kiez mit eigenen Lebensgefühl geworden. Unprätentiös, durchmischt, geradeaus. Im engen Dialog zwischen Investor, Anwohnenden, Stadt und Politik (Planwerkstatt 378) entstand ein Konzept, das den Standort und die Bedürfnisse seiner Anwohnenden an erste Stelle setzt. Mit dem Ziel, das Stadtquartier zu einem lebendigen, urbanen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu machen. So dass die Nutzung des Areals für Studierende, Young Professionals, Familien, Senioren, Unternehmen und Künstler gleich attraktiv erscheint & ein durchmischtes Quartier zum Leben entsteht: ein maßgeschneiderter Nutzungsmix, der bedeutende Abweichungen vom bestehenden Baurecht ermöglicht hat.

Herausforderungen

Ursprünglich geplant waren ein Hotel, Büros und Mikroapartments. Die Bauvoranfrage wurde bedingt durch Einsprüche der Nachbarschaft durch die Bezirksvertretung abgelehnt und durch die Protestaktionen wurde das ursprünglich geplante Projekt trotz bestehendem Baurecht nicht weiterverfolgt. Um die Konflikte zu lösen, wurde die Planwerkstatt 378 initiiert. Gemeinsam wurden in Workshops Lösungen entwickelt, wie der Stadtteil so bereichert werden kann, dass nicht nur Akzeptanz geschaffen, sondern eine nachhaltige Identifikation aller Beteiligten mit dem Quartier stattfindet. Die Herausforderung bestand darin, untersch. bauplanerische Visionen und Strategien von Politik, Investoren und Anwohnenden des Quartiers zu vereinen und diese in ein stimmiges städtebauliches Konzept zu übertragen.

Kooperationen

Die Integration des Quartiers in die Nachbarschaft wurde durch den kooperativen Prozess der Planwerkstatt gefördert: Alle Wünsche und Bedenken wurden aufgenommen. Das beispielgebende Beteiligungsverfahren wurde gemeinsam mit den Bevölkerung entwickelt. Alle Akteure lernten voneinander und ein gegenseitiges Verständnis wurde erarbeitet. Der Prozess beinhaltete mehrere gemeinsame Veranstaltungen mit bis zu 200 Teilnehmenden: Vom ersten Kennenlernen über die Ideenwerkstatt bis zum finalen Konzept waren alle Interessierten transparent involviert. Die Planung der Assetklassen des Quartiers wurden nach Knowhow des jew. Architekturbüros aufgeteilt: HPP > Gewerblich genutzter Bürokomplex, HGMB > Wohnraum (insbes. sozial geförderte Wohnflächen), Atelier Fritschi & Stahl > Kreative Gestaltung

Mehrwert

Soziale Teilhabe und ein lebendiges Umfeld sind elementare Bestandteile. Durch div. Nutzungsangebote wird der öffentl. Raum intensiv genutzt. Herz des Quartiers bildet der grüne öffentliche Innenhof mit Spielplatz und urban gardening. Kleinere Ladenlokale sichern die Nahversorgung und beleben das Viertel. Die qualitätvolle Bebauung der bisher untergenutzten und unattraktiven Fläche bewirkt eine positive städtebauliche Entwicklung im Quartier und ein Bauteil des Quartiers wird für eine noch zu best. soziale Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Stadtgesellschaft sieht CubeCentral378 als Symbol und Realisierungsort des Wandels, in dem andere, soziale, bunte, politische, vielfältige Versionen der Stadt Düsseldorf gedacht & ermöglicht werden sollen. Die Planwerkstatt 378 gilt als Pilotprojekt.

Besonderheit

Trotz bestehendem Baurecht wurde auf die Einreichung des ursprünglichen Bauantrages verzichtet. Stattdessen wurde gemeinsam mit der Nachbarschaft nach der perfekten Lösung für den Standort gesucht. In Kreativteams wurden Themenschwerpunkte wie die Stadtplanung, Architektur, Leben und Erleben im Quartier, aber auch Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Mobilität besprochen & diskutiert, um den größtmöglichen Mehrwert für alle zu erzielen. Es zeigte sich, dass Städte und Planer von der Expertise der Gesellschaft profitierten, wenn ein nachhaltiges Produkt geschaffen werden soll. Das gewonnene Know-How bezüglich der Gestaltung von besonderen Beteiligungsprozessen innerhalb einer Quartiersentwicklung kann für andere Standorte genutzt werden. Bsp. GemeinschaftsWerk Flingern, B8 Center.