Der Bilker Bunker als Kunst-, Kultur– und Wohnort

Nominierung / Intelligente Nachverdichtung

Beschreibung

Um den Bilker Bunker aus dem Jahre 1943 vor dem Abriss zu bewahren, erwarb KÜSSDENFROSCH diesen 2016 und entwickelte ein einfaches, aber neues Konzept: Der Charakter des denkmalgeschützten Bunkers soll in Form und Gestaltung erhalten bleiben. Veränderungen im Inneren und seinem Erscheinungsbild sollen so gering wie möglich gehalten werden. Auf dem Flachdach entstehen fünf zweigeschossige Wohnkuben, die den Bunker architektonisch zu einem besonderen Anziehungspunkt machen. Durch den Erlös aus dem Verkauf der Wohnungen werden die notwendigen Mittel erwirtschaftet, um den Ankauf des Bunkers, die Planungskosten und die notwendige konzeptionelle Arbeit für den Kunst- und Kulturbunker finanziell abzudecken: Fast 2.500 qm auf 7 Etagen werden hier für alternative Nutzungen zur Verfügung stehen.

Ziel

Unser Ziel ist es, alte, oft leerstehende Gebäude in der Stadt zu erhalten, statt sie abzureißen. Mit dem Projekt Bilker Bunker möchten wir ein Angebot schaffen, das allen Bürgern ermöglicht, Kunst und Kultur zu erfahren, zu erleben und selbst mitzugestalten. Partizipation in allen Bereichen – Literatur, Malerei, Fotografie, Aktionskunst, Theater und Kabarett. Wir möchten Raum schaffen für diverse Gruppenaktivitäten und die Geschichte des Bunkers dauerhaft sichtbar machen. Unser Ziel ist, Stadt und Bürgern langfristig etwas Gutes zu tun: Nicht Gewinnmaximierung, sondern Interessenmaximierung steht an erster Stelle. Die Symbiose aus erhaltenswerter Bausubstanz und neuen Elementen soll dem Stadtbild eine besondere Prägung geben und das Quartier noch lebenswerter und einzigartig machen.

Herausforderungen

Was macht man mit einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg, der seit über 70 Jahren verschlossen und ungenutzt ist? Die enorme Beteiligung der Menschen bei den Überlegungen – im Rahmen eines Bunkerfestes mit über 2.500 Besuchern wurden Wünsche gesammelt und ausgewertet – hat gezeigt, wie groß der Bedarf an kulturellen Flächen und Veranstaltungen sowie an kleineren Räumen für verschiedenste Nutzungen ist. Der Wunsch nach solchen Orten wird immer größer, da durch die Nachverdichtung der Städte immer mehr dieser wichtigen stadtteilprägenden und integrativen Flächen wegfallen. Neben Kunst- und Kulturflächen sollen Ausstellungsflächen, u.a. zur Geschichte des Bunkers sowie Multifunktionsräume zur zeitweisen Anmietung, ein Club mit einer Kleinkunstbühne und eine Fahrradgarage mit Werkstatt entstehen.

Kooperationen

Die Erstellung des Konzepts für einen Kunst- und Kulturbunker sowie die Planung der Neugestaltung des Bunkers wurde und wird unter Einbeziehung der Nachbarn, der Bürgerinitiative „Bilk pro Bunker“ und aller interessierten Bürger sowie in Abstimmung mit dem Denkmal-, Planungs- und Bauaufsichtsamt durchgeführt. Der Bilker Bunker ist ein einmaliges Beispiel dafür, wie Bürger, Stadt und Investor gemeinsam ein Projekt erarbeiten und auf die Beine stellen, das allen Seiten gerecht wird und eine weitreichende Symbolwirkung haben kann.

Mehrwert

Uns liegt viel daran, das Projekt Bilker Bunker in einer Form zu realisieren, die zeigt, dass man es mit Kreativität, Mut und engagierten Menschen schafft, Konzepte zu entwickeln, die schützenswerte Gebäude erhalten, dennoch wirtschaftlich sind und den Menschen dabei einen Mehrwert in Form eines Ortes zurückgeben, der sonst unwiederbringlich zerstört wird. Zahlreiche Anfragen von verschiedenen Städten und Gemeinden aus dem Umfeld werden an uns gerichtet, die zeigen, wie groß der Bedarf an solchen kreativen Konzepten ist. Wir wünschen uns, dass das Projekt eine Leuchtturmwirkung weit über Düsseldorf hinaus haben wird und möglichst viele Bürger, Investoren und Entscheider dazu animiert, ähnliche Projekte anzugehen und umzusetzen – denn alle Beteiligten können davon profitieren.

Besonderheit

Die Besonderheiten beim Projekt Bilker Bunker ergeben sich zum einen aus der besonderen Historie – mit der Nutzung eines ehemaligen Luftschutzbunkers und den damit verbundenen baulichen und architektonischen Herausforderungen. Zum anderen ist das wirtschaftliche Konzept zur Realisierung des Kunst- und Kulturbunkers ein besonderes: Durch die Erlöse aus dem Verkauf der auf dem Bunker errichteten Wohnungen können die nötigen Mittel erwirtschaftet werden, um die Kosten für die Projektentwicklung und einen Teil der Ausbaukosten für den Kunst- und Kulturbunker abzudecken. Der Kunst- und Kulturbunker soll sich langfristig finanziell selbst tragen. Daher werden Teile des Bunkers für Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur, Freizeit und Bildung vermietet, um auch die laufenden Kosten abzudecken.