VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

2. Platz / polis Award Campus

Beschreibung

Gestaltung eines umfassenden Programms nach dem Grundsatz des gemeinschaftlichen Wohnens, im Speziellen Schaffung von Wohnraum für ein Zusammenleben von Flüchtlingen und Studenten. Dies soll mit dem Modell LIVING INTEGRATION erreicht werden. Dabei handelt es sich um einen multilokalen Typus,der an möglichen bisher nicht nutzbaren Flächen im Stuttgarter Stadtgebiet (hochwertige Wohngebiete) in ein gewachsenen Gefüge gesetzt werden kann. Das Stuttgarter Modell der „dezentralen Verteilung“ von Asylbewerbern im Stadtkerngebiet liegt dem städtebaulichen, architektonischen und gesellschaftlichen Konzept zu Grunde.

Ziel

Unsere heutigen Städte kämpfen neben einem großen Bevölkerungszuzug vor allem mit der Frage nach der Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Die Anzahl an Hilfesuchenden, die nach einer oft lebensgefährlichen Flucht Hilfe in mitteleuropäischen Ländern, vor allem aber in Deutschland suchen, nahm in den letzten Monaten und Wochen stetig zu und ein Ende ist keineswegs in Sicht. Tagtägliche Berichte erschüttern die gesamte Bevölkerung. Wohnunterkünfte für die Geflohenen sind jedoch nicht bzw. nicht im ausreichenden Maße vorhanden. Daher besteht dringend Handlungsbedarf; einfachen und kostengünstigen, aber trotzdem lebenswerten Wohnraum kurzfristig zu schaffen -und das auf kostengünstigen Grundstücken, die sonst dem Wohnungsbau nicht erschlossen sind.

Herausforderungen

Die Herausforderung besteht einerseits in der kurzfristigen und raschen Fertigung der Wohnräume, was in Form von vorgefertigten Modulen in Holzbau garantiert werden kann. Anderseits spielt die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerben eine zentrale Rolle. Das vorgeschlagene Wohnmodell zwischen Asylbewerbern und Studenten und die gewählten Orte sollen eine erleichterte Eingliederung ermöglichen. Neben den kleinteiligen Wohnunterkünften sind auch mehrere Integrationstreff-Orte angedacht, so beispielsweise in exponierter Lage über einem Bahntunnel mit Blick über den Stuttgarter Talkessel in unmittelbarer Nähe zu den Wohnbereichen. Hier soll ein „Integrationscafé“ mit Barbereich entstehen, das von Asylbewerbern in Verbindung mit Studenten betrieben werden könnte. Einerseits soll es als Treffpunkt zwischen den Flüchtlingen und Studenten zum gemeinsamen Verweilen dienen, andererseits auch aber als Begegnungsstätte mit der Umgebungsbewohnerschaft.

Besonderheit

Das Projekt zeigt in bisher nicht praktizierter Weise auf, wie Flüchtlinge und Asylbewerber an hochwertigen Orten mitten im Stadtgebiet im Zusammenleben mit Studenten untergebracht werden können. Dabei werden bewusst nicht die bekannten Metallcontainer, die einfallslos und lediglich praktikabel aufgestellt werden, genutzt. Ein neuer Typus von Holzbaumodulen, die durch Ihre geschickte Stapelung genug Raum für ein Zusammen und Miteinander der Bewohner, aber auch private Rückzugsmöglichkeiten zulassen, versprechen ein spannendes und abwechslungsreiches Wohngefühl in den „Mehrpersonenhäusern“.