Der mobile Mensch – Deine Wege. Deine Entscheidungen. Deine Zukunft.

2. Platz / kommunikative Stadtgestaltung

Beschreibung

„Der mobile Mensch – Deine Wege. Deine Entscheidungen. Deine Zukunft.” ist Ausstellung und Aktionsplattform, Türöffner zum eigenen Mobilitätsverhalten und zu seiner Wirksamkeit für Verkehr, Stadt und Allgemeinwohl. Das Format ist Selbsterfahrungstrip und Mitsprachebefähigung. Vor allem ist es ein Begegnungsort für Ausstellungsmacher*innen und -besucher*innen auf Augenhöhe. Beide Seiten gewinnen Erkenntnisse zu zukünftigen Mobilitätsanforderungen sowie zu einer diese berücksichtigenden, modernen Stadtgestaltung. Die noch bis August 2020 im Science Center Universum® Bremen laufende Sonderausstellung stellt den Menschen und seine Bedürfnisse an Mobilität in den Mittelpunkt. Sie gibt nicht vor, sie fragt nach – und dies mit zahlreichen Veranstaltungsformaten über den Ausstellungsort hinaus.

Ziel

Moderne urbane Mobilität ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wie aber die Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen ansprechen, wie diverse Perspektiven einbinden? Wie voneinander und miteinander lernen? Die Ausstellung leistet genau dies: Sie qualifiziert für eine reflektierte Auseinandersetzung und öffnet die Diskussion und den Austausch in alle Richtungen – zwischen Mobilitätsanbieter*innen und -anwender*innen, zwischen Stadtgestalter*innen und Stadtbewohner*innen. Beteiligung ist hier Gestaltungsprinzip., bei dem alle von unterschiedlichen Perspektiven profitieren, neue Netzwerke knüpfen und darüber neue Impulse für die Mobilität in der Stadt setzen.

Herausforderungen

Die autogerechte Stadt ist an ihre Grenzen gestoßen und die Sehnsucht nach einem Stadtraum, in dem nicht nur die Fortbewegung funktioniert, sondern sie als positives Erlebnis wahrgenommen wird, wächst. Allein, wie kann ein solcher Umbau zur „menschengerechten Stadt” angestoßen und moderiert werden? Wie der Rückhalt der unterschiedlichen Nutzer*innen der Stadt gewonnen werden? Die Herausforderung heißt Involvement. Diese Einbindung der „Stakeholder der Stadt” gelingt in mehreren Schritten – über Sensibilisierung, Vermittlung, Befähigung zur und Beförderung der qualifizierten Diskussion. Die Ausstellung und Aktionsplattform setzt dazu viele entscheidende Impulse.

Kooperationen

Ein wesentliches Moment der Ausstellungsentwicklung war die frühe Einbindung von vier Partnern in der Stadt. Inhalte, Umfänge und Vermittlungsformen wurden mit Fachexpert*innen der Bremer Straßenbahn AG, der GEWOBA Wohnungsbau, des Mercedes-Benz Werk Bremen sowie des Energiedienstleisters swb AG in mehreren Workshops erarbeitet. Die unterschiedlichen Einfallswinkel auf das Thema Mobilität führten zu einer 360°-Betrachtung. Für die Konsolidierung der in den Workshops erarbeiteten Ausstellungsinhalte und zur Einordnung von aktuellen Mobilitätstrends konnte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit den Instituten Verkehrsforschung und Verkehrssystemtechnik gewonnen werden. Kooperation diente hier zur Absicherung einer hohen inhaltlichen Qualität.

Mehrwert

„Der mobile Mensch” rückt die Besucher*innen mit ihren Anforderungen an Mobilität in den Mittelpunkt und macht sie zu Gestalter*innen ihrer Stadt. Dabei fungiert die Ausstellung und Aktionsplattform am Kreuzungspunkt von individuellen Wünschen und empirischer Erhebung. Besucher*innen und Ausstellungsmacher*innen begegnen sich auf Augenhöhe, kooperieren und profitieren beide durch Erkenntnisgewinn. Ergebnisse werden im digitalen Stadtraum gespiegelt und beide Seiten lernen dazu: Das Format ist ein lernendes System. Dies gilt für die Ausstellung selbst. Wichtig: „Der mobile Mensch” ist akzeptiertes Label für zahlreiche, in der Konzeptionsphase mitangedachte Aktionen im Stadtraum Bremen mit Einbindung vieler weiterer Menschen, die Präsenz des Themas in der Stadt ist damit multiple.

Besonderheit

Von der Ausstellung in die Stadt! Unter dem Label „Der mobile Mensch” finden diverse Veranstaltungen im gesamten Stadtraum statt – um alternative Verkehrsmittel kennenzulernen, um neue mobile Erfahrungen zu machen. Hervorzuheben ist das Projekt „Straße der Zukunft”: Eine vielbefahrene Hauptverkehrsader im Stadtteil Bremen-Vahr wird temporär „entschleunigt”. Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, alle Generationen können sich frei bewegen – sowie gemeinsam mit professionellen Planer*innen ihre Mobilitätsbedürfnisse in einem abgesteckten Straßenraum skizzieren. Hauptveranstaltungstag ist der „Tag der Städtebauförderung 2020”. Wieder sind alle Partner in die Konzeption involviert. Wieder entsteht Stadtgestalt aus Beteiligung von Fachleuten und den Nutzer*innen des Stadtraums.