DIGITAL CHURCH

Beschreibung

Die ehemalige Kirche St. Elisabeth wurde zum Digitalisierungszentrum der Region Aachen mit Co-Working-Space und kulturellem Veranstaltungsort in einem entwickelt. Hauptnutzer und Betreiber ist der Verein digitalHUB Aachen, der Start-ups fördert und mit Industrie und Mittelstand vernetzt. Dafür wurden Top-Bedingungen für die digitale Szene mit 100 Arbeitsplätzen geschaffen: High Speed Internet, neueste Kommunikations- und Präsentationstechniken, ein ausgeklügeltes Lichtkonzept, effiziente Heizung und modernes Design. Zudem sind die Flächen so gestaltet, dass die ehemalige Kirche offen ist für Kulturveranstaltungen, Konferenzen und Events. Denn entwickelt wurde sie als „Shared Space“, der das historische Erbe ins Nutzungskonzept integriert und den Bau als Raum für Begegnung offen hält.

Ziel

Deutschlands erster Co-Working-Space in einem Kirchenschiff ist Leuchtturm der Digitalisierung und zugleich Ankerpunkt einer sozialen Quartiersentwicklung: Mitten in AC-Nordost, einem Stadtteil mit Erneuerungsbedarf, setzt die DIGITAL CHURCH den Startschuss für neue Entwicklungschancen. Sie kann zum Nukleus eines lebendigen digitalen Quartiers werden. Mit ihr als Leuchtturm gelingt es, weitere Unternehmensansiedlungen in diesem vormals industriell geprägten Stadtteil zu schaffen. Flächen für Wachstumsunternehmen werden in direkter Nachbarschaft bereits angeboten. Die Digital Church beweist, dass man im ideenreichen Umgang mit einem architektonisch anspruchsvollen Denkmal für die neuen Nutzer und das gesamte Umfeld Mehrwerte schaffen und dabei wirtschaftliche Nachhaltigkeit erzielen kann.

Herausforderungen

Zum einen die Frage nach einer angemessenen Nachnutzung der Kirche, zum anderen das Fehlen von Veranstaltungsräumen in Aachen. Die Herausforderung bestand darin, im über 100 Jahre alten Gebäude unter den Voraussetzungen des Denkmalschutzes beste Bedingungen für Start-ups und Events zu schaffen. In dem auf Nachhall ausgelegten Sakralbau wurde für die Umsetzung beider Nutzungskonzepte eine arbeits- und eventfreundliche Akustik geschaffen bei gleichzeitigem Erhalt der vollen Deckenhöhe. Unter dem reversiblen Bodenaufbau bleibt der denkmalgeschützte Steinboden intakt. Dazwischen verlaufen Elektrik und Heizung. Die WLAN-Infrastruktur wurde unsichtbar im Dachstuhl installiert. Weil sämtliche Baumaßnahmen reversibel sind, bleibt das gotische Kirchengebäude in seiner ursprünglichen Form erhalten.

Kooperationen

Wichtig war uns die Einbindung der Bürger und Akteure vor Ort, die wir durch einen gut vorbereiteten Workshop im World-Café-Format intensiv in den Prozess der Konzeptfindung eingebunden haben. Die dort entwickelten Ideen, mehrere Nutzungen zu ermöglichen und den Bau zum Impulsgeber einer Gesamtentwicklung für das Quartier zu machen, sind in das heutige Konzept eingeflossen. Eng war und ist immer noch der Austausch mit dem Betreiber digitalHUB Aachen. Hier hat sich seit der Umbauphase eine Partnerschaft auf Augenhöhe entwickelt, die von beiden Seiten als sehr fruchtbar empfunden wird. Dieser Austausch bezieht sich sowohl auf praktische Details des Umbaus, des Designs und der Funktionalität wie auch auf gemeinsame Nutzungsideen für die DIGITAL CHURCH und die Ausrichtung von Veranstaltungen.

Mehrwert

Aachen ist die Herzkammer digitaler Entwicklung, doch Aachen fehlt auch Raum für Veranstaltungen. Beides hat die DIGITAL CHURCH auf den Weg gebracht: Einen Co-Working-Space als moderne Arbeitswelt für Unternehmensgründer der digitalen Szene und einen Raum für Gastronomie und Events. Die Stadt profiliert sich damit einmal mehr als Kongressstandort und Wissenschaftsstadt. Das Digitalisierungszentrum als Inkubator für neue Technologien bietet vielen der 60.000 Studenten eine Perspektive in der Stadt über die Studienzeit hinaus. Darüber hinaus ist es Ankerpunkt für eine soziale Quartiersentwicklung: Mitten in Aachen-Nordost, einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf, hat die DIGITAL CHURCH den Startschuss für neue Entwicklungschancen, z.B. durch weitere Unternehmensansiedlungen gesetzt.

Besonderheit

Die Umnutzung nicht mehr benötigter Kirchen wird die Immobilienbranche auch in Zukunft beschäftigen. Es ist gelungen, die Spiritualität dieses besonderen Raumes zu erhalten und nun einer neuen Community anzubieten. Das Konzept eines Co-Working-Space, in dem an der digitalen Zukunft gearbeitet wird, ist so noch nicht in einer Kirche umgesetzt worden. Das gilt auch für die Nutzung als „Shared Space“, wo der gemeinsame Arbeitsraum zum Veranstaltungszentrum wird und das historische Erbe der Kirche als offener Ort der Begegnung fortführt. Durch ausschließlich reversible Baumaßnahmen bleibt der Sakralbau als Denkmal vollständig. Mit diesem Konzept findet nicht nur ein ungenutzter Kirchenraum eine neue Verwendung, sondern zugleich entsteht ein Impuls für die Entwicklung des gesamten Quartiers.