Wohnanlage mit Familienzentrum Harthof, München

Bewerbung / Soziale Quartiersentwicklung

Beschreibung

Das Projekt umfasst ein Ensemble von 6 Wohnhäusern mit einem integrierten Familienzentrum. Die Häuser 1 - 5 orientieren sich zueinander, sodass sie sich zu einem gemeinsamen Ganzen fügen. Die vom B-Plan suggerierten Zeilen mit Ost-Westorientierung werden zu 5 kompakten Punkthäusern mit 5-9 Wohnungen pro Etage überformt. Diese 5 Häuser bilden durch ihre Anordnung einen gemeinschaftlichen Anger, von welchem aus Alles erschlossen werden. Hierdurch profitieren alle Bewohner des Quartiers in gleicher Weise von den Freiräumen. Es entsteht ein geschützter Raum für Kinderspiel zur ruhigen Nordseite des Grundstücks, sowie ein zentraler Sitzbereich und Tobefläche auf dem Platz. In dem schwellenlos erreichbaren Hofraum ist ein integratives und gemeinschaftliches Miteinander der Bewohner möglich.

Ziel

Im Rahmen eines Wettbewerbs entstanden am Rand der Siedlung kompakte Baukörper, welche in ihren Zwischenräumen einen fußläufigen Erschließungsanger mit einem Quartiersplatz bilden. Die im Viertel dominierende Zeilenbebauung wird gemeinschaftsbildend aufgelöst. Ein quartiersübergreifendes und offenes Familienzentrum ist zentral im Ensemble im Haus 2 verortet. Dort bildet das Café in prominenter Platzlage einen zentralen Treffpunkt für das Quartier. Südlich des Hauses 2 hat das Familienzentrum darüber hinaus einen eigenen Gartenbereich für Kindergruppen.

Herausforderungen

Herausfordernd war die erforderliche Dichte mit knapp 200 Wohnungen, in der gewünschten Größenmischung, so zu arrangieren dass qualitative Räumen entstehen. Gleichzeitig galt es für das Projekt begrenztes Budget und hohe Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Ferner konnten Stellplätze durch ein Mobilitätskonzept reduziert werden, u.a. mithilfe einer zentralen Fahrradabstellanlage. Es galt schlüssige sich wiederholende Elemente, in einer robusten wirtschaftlichen Konstruktion zu finden. Mit der Umsetzung in 42,5 cm Dämmziegel, differenzierten Putzstrukturen und seriellen Gitterrosten als Umwehrungselementen wurde eine identitätsstiftente Erscheinung geschaffen.

Kooperationen

Unsere Auftraggeberin und Bauherrin, die damalige GWG München nun verschmolzen in der münchner wohnen, entwickelt den Stadtteil Harthof in sehr vielen Baufeldern. Gemeinsam, und mit der Genehmigungsbehörde, wurden Möglichkeiten für zusätzlichen Geschossfläche gefunden und realisiert. Über einen Gestaltungsleitfaden soll die Verwandschaft in Proportion und Farbgebung der ersetzten zeilenartigen gedrungenen Siedlungshäuser erreicht werden. Hier galt es gemeinsam eine schlüssige Fortführung in dem Baufeld am Rand der Siedlung zu finden. Wir freuen uns über die bereits gemeinsam mit dem Bauherrn erhaltenen Auszeichnungen für dieses Projekt.

Mehrwert

Alle Wohnungen verfügen über geschützte Freiräume, meist in Form von Eckloggien. Die allesamt barrierefreien Einheiten liefern hochwertigen Wohnraum mit Parkett und FB-Heizung in Efizzienzhaus 70 Standard. Trotz hoher Dichte wurden gleichzeitig außerhalb der Wohneinheiten, Aufenthaltsqualitäten und informelle Räume geschaffen - Wie z.B. in der Freifläche mit dem gemeinsamen Erschließungsanger und der zentralen Piazza. Mehrwert als informeller Begegnungsraum liefert die großzügige zentrale Erschließung der kompakten Baukörper, mit Tageslichtbezug. Das Familienzentrum mit Cafe dient als Treffpunkt und kann für private Feiern gemietet werden. In einer Mobilitätszentrale, ebenfalls am zentralen Platz gelegen, stehten den Bewohner Lastenräder, Lastenanhänger, etc. zur Verfügung.

Besonderheit

Entgegen der im B-Plan vorgeschlagenen Zeilen entstehen qualitative Zwischenräume für die Bewohner. Besonders hervorzuheben ist die hohe Kompaktheit mit A/V-Verhältnis um 0,3, der hohe Ausnutzungsfaktor WF/GF bis 0,76, bei gleichzeitig locker wirkender Bebauung. Für einen geförderten Wohnungsbau gelang eine großzügige, wertschätzende Erschließung – Durch die 4- bis 8-Spänner ohne zusätzlichen Flächenbedarf.