Neues Kreisarchiv, Viersen-Dülken

Bewerbung / Ökologische Wirklichkeit

Beschreibung

Das Kreisarchiv im östlichen Stadtgebiet von Dülken präsentiert sich durch seine prominente räumliche Lage als attraktiver Stadteingang. Der Freiraum ist in drei Teilbereiche unterteilt: einen einladenden Vorplatz im Osten, einen Parkplatzbereich im Süden und einen grünen Vegetationsbereich im Norden und Westen. Ein verbindendes Element ist der Holzsteg, der vom Vorplatz beginnt und sich durch das gesamte Grundstück erstreckt. Dieser Steg biete Sitzmöglichkeiten und ist mit Metallintarsien versehen, die historische Schriftsätze zeigen und somit das Innere des Kreisarchivs nach außen spiegeln.

Ziel

In der Architektur und im Freiraum legt das Projekt großen Wert auf eine möglichst ressourcenschonende Bauweise und orientiert sich an den Grundsätzen des Cradle-to-Cradle®-Prinzips. Die Freiflächen werden so gestaltet, dass möglichst wenig Fläche versiegelt wird. Dabei kommen heimische Pflanzen zum Einsatz, die den Insekten und Wildtieren Nahrung bieten. Nistplätze für Vögel sind vorgesehen, und das Regenwasser wird gespeichert, um nachhaltig genutzt zu werden. Dieser ganzheitliche Ansatz fördert die Umweltfreundlichkeit und den Schutz der lokalen Ökosysteme.

Herausforderungen

Das Projekt präsentiert eine "naturbelassene" Landschaft, die durch heimische Pflanzen geschaffen wurde und Wildtieren als Lebensraum dient. Es zeichnet sich durch eine hohe Biodiversität aus und wurde unter Berücksichtigung des Cradle-to-Cradle®-Prinzips ressourcenschonend gebaut. Insgesamt leistet das Projekt einen bedeutenden Beitrag zum Klima- und Artenschutz, indem es eine nachhaltige Umgebung fördert und den ökologischen Fußabdruck minimiert.

Kooperationen

In Zusammenarbeit mit DGM Architekten aus Krefeld entstand das Projekt. Diese waren verantwortlich für den Neubau, der aus einem massiven, fensterlosen Magazinkubus und einem transparenten, hellen Umringsgebäude besteht. Das Gebäude wurde nach Prinzipien der zirkulären Wertschöpfung errichtet, wobei der Klinker des Magazinkubus aus einem regionalen Fabrikabbruch stammt. Das Umringsgebäude wurde hauptsächlich aus nachwachsendem Holz mit einem Holzständerwerk und einer Brettsperrholzdecke gebaut. Innenwände wurden aus Lehm-Trockenbau mit Lehmputz für eine hervorragende Klimabilanz erstellt. Energieeffizient verzichtet das Gebäude auf Öltank und Gasanschluss, stattdessen wird es durch eine Kombination aus Kraftdach, Eisspeicher und Brunnenanlage versorgt.

Mehrwert

Das Projekt dient der lokalen Bevölkerung als Erholungsfläche und gleichzeitig als Lebensraum für Stadttiere. Die Menschen aus der Umgebung nutzen es als Ort zur Erholung, während es für die Stadttiere Nistplätze, Unterschlupf und Nahrungsquellen bietet. Dies trägt zur Förderung der Biodiversität und des harmonischen Miteinanders von Mensch und Natur in der Stadt bei. Auf dem Steg stehen bequeme Sitzgelegenheiten zur Verfügung, die Besuchern und Passanten eine angenehme Möglichkeit bieten, die Umgebung zu genießen. Diese Sitzmöglichkeiten können sowohl für kurze Pausen als auch für längere Aufenthalte genutzt werden, und tragen dazu bei, die Verbindung zwischen dem Kreisarchiv und der Gemeinschaft zu stärken.

Besonderheit

Das Oberflächenwasser wird nicht in die Kanalisation abgeleitet, sondern in zwei Erdtanks für die Grundstücksbewässerung gespeichert. Ein Teich auf dem Grundstück reguliert das Wasser, das bei Bedarf über zwei Rigolen versickert, wodurch zur Grundwasserbildung beigetragen wird. Für die Bepflanzung werden ausschließlich heimische Pflanzen verwendet. Diese sind optimal an den Standort angepasst, weniger anfällig für Krankheiten und bieten heimischen Insekten und Tieren Nahrung. Durch die Verwendung von Holzstegen wird die Flächenversiegelung minimiert, was zur Förderung eines nachhaltigen Umweltschutzes beiträgt.