Baynetna.Betwenn Us. Die Neue Arabische Bibliothek

2. Platz / polis Award Campus

Beschreibung

Im Wintersemester 2016/17 plante das Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Donatella Fioretti, TU Berlin ein 1:1 Entwurfsprojekt für das Projekt Baynetna.Between Us. Die neue arabische Bibliothek. In einem integralem Konzept wurden multifunktionale Möbel von Studierenden der Architektur zusammen mit geflüchteten Gasthörern entworfen und gebaut. Die Möbel dienen nicht nur dem Bibliotheksbetrieb, sondern können auch für Workshops und Veranstaltungen genutzt werden. Im Februar 2017 wurde die Bibliothek als erste arabische Leihbibliothek in Berlin in einem Flüchtlingsheim eröffnet. Anfang Februar 2018 ist das Projekt in die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in die Breitestraße umgezogen und somit im geografischen und historischen Herzen Berlins angekommen.

Ziel

Die Idee zu Baynetna.Between Us entstand Anfang 2016, als Freunde einander nach Orten fragten, an denen man arabische Literatur in Berlin finden kann. Die meisten Menschen, die zu dieser Zeit neu nach Deutschland kamen, mussten Alles – natürlich auch ihre Lieblingsbücher – zurücklassen. Die Flüchtlingskrise wurde zunehmend sichtbar, unterschiedlichste Organisationen entwickelten Programme und Workshops für Geflüchtete, aber selten mit Geflüchteten. So entstand die Idee selbst eine Bibliothek als kulturellen Treffpunkt zu eröffnen. Baynetna ist kulturelle Plattform und Bibliothek zugleich und möchte die arabischen und die europäischen Kulturen für einander öffnen. Dana M. Haddad, Ali Hasan, Ines Kappert, Maher Khwis und Muhannad Qaiconie

Herausforderungen

In den Räumen der Bibliothek finden Vorträge, Ausstellungen und Workshops statt. Es werden und Seminare abgehalten und es wird Yoga unterrichtet. Für diese Zwecke muss der Raum oft schnell umfunktioniert oder sogar komplett leer geräumt werden. Es sollte also nicht nur Bibliotheksmobiliar entworfen werden, sondern ein flexibles modulares System entstehen, dass den Bedürfnissen verschiedener Initiativen gerecht werden kann. Das Projekt sollte außerdem einen Ort schaffen, der die kühle und belanglose Atmosphäre des Flüchtlingsheims überwindet.

Besonderheit

Ziel des Semesters war es, den Studierenden die Komplexität des Entwerfens und des Bauens zu vermitteln. Dieser 'Learning by doing‘ Ansatz konfrontierte die Studierenden mit realen Beschränkungen und zwang sie, neue konstruktive Lösungen mit einfachen Materialien zu entwickeln. Durch die Realisierung wurde die Kommunikation sowohl mit den Nutzern und als auch innerhalb des Bauteams als wesentlicher Bestandteil des Bauprozesses erkennbar. Die interkulturelle Zusammenarbeit war eine zusätzliche Herausforderung. Durch den allseitigen Willen gemeinsam ein Ziel zu erreichen, bereicherte diese aber das alltägliche Miteinander und das Ergebnis des Prozesses immens.